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Tiroler Galeristen Thoman erhielten viennaARTaward

18.10.2017 | Kunde: viennaARTaward | Ressort: Tirol / Kultur / Handel / Gesellschaft | Nachbericht

  • teaserviennaARTaward2017thoman © ROBIN CONSULT_Moni Fellner

Gestern Abend wurde im Novomatic Forum der viennaARTaward 2017 vergeben: Die „Zeitgenössischen Kunsthändler“ des Jahres sind Innsbrucker Galeristen Klaus und Elisabeth Thoman, „Klassischer Kunsthändler“ 2017 ist Prof. Josef Schütz. MUMOK-Direktorin Mag. Karola Kraus nahm die Auszeichnung in der Kategorie „Museumswesen“ entgegen. Den „Sonderpreis für Kunstvermittlung“ erhielt Pater und Kunsthistoriker Gustav Schörghofer, Rektor der Jesuitenkirche in Wien. Für sein „Lebenswerk als Sammler“ wurde Dr. Herbert Stepic geehrt.

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Wien, 18. Oktober 2017. Bereits zum 13. Mal wurde mit dem viennaARTaward 2017 (vormals OscART) einer der wichtigsten Kunstpreise Österreichs vergeben. Damit ehrt der Wiener Kunsthandel Persönlichkeiten und Institutionen für ihre Verdienste rund um die Vermittlung von Kunst.

Um die langjährige und lebendige Interaktion zu würdigen, wurden die Innsbrucker Galeristen Klaus und Elisabeth Thoman in der Kategorie „Zeitgenössischer Kunsthandel“ geehrt. Vom Kunsthotspot Innsbruck aus beraten und betreuen sie einerseits private und öffentliche Sammlungen, andererseits arbeiten die beiden auch mit internationalen Galerien, Kuratoren und Kritikern zusammen, vermitteln Museumsausstellungen und pflegen einen intensiven Leihverkehr. Laudator, Kunstkritiker und freier Autor Markus Mittringer, hob diesen Brückenschlag zwischen dem Kunsthandel und dem Museumswesen hervor. Die viennaARTaward-Skulptur wurde ihnen von Spartenobmann Dr. Rainer Trefelik (Sparte Handel der Wirtschaftskammer Wien) übergeben.

Für sein „Lebenswerk als Sammler“ wurde Bankmanager Dr. Herbert Stepic ausgezeichnet. „Wer mit Kontinenten Partnerschaften aufbauen will, muss sich mit deren Geschichte und deren Kultur auseinandersetzen. Herbert Stepic hat sich um diese Belange höchst verdient gemacht“, würdigte Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, dessen außerordentliches Engagement. Entdeckt hat Stepic seine Sammelleidenschaft vor mehr als drei Jahrzehnten, als er einem Händler an der Elfenbeinküste drei Masken abgekauft hat. Seitdem gilt der 70jährige als leidenschaftlicher Kollektor afrikanischer Kunst und besitzt mehrere hundert moderne, aber auch tausende Jahre alte Stücke aus Holz, Metall und Terrakotta sowie zahlreiche Webe- und Perlenarbeiten. Stepic reiht sich damit in eine lange Riege renommierter Sammler ein.

In der Kategorie „Klassischer Kunsthändler“ wurde Prof. Josef Schütz geehrt. Die Jury honoriert damit sein internationales Engagement sowie seine „beharrliche Kunstanschauung und den unermüdlichen Einsatz im Kunsthandel“. Kontinuierlich versucht Schütz, Kunst aus Österreich auch ins Ausland zu tragen. Dazu hat er in den letzten Jahren den Kontakt zwischen der Republik Österreich und der Volksrepublik China forciert und somit den Brückenschlag der diplomatischen Beziehungen unterstützt. Die Laudatio hielt Univ. Prov. Dr. Martina Pippal. Überreicht wurde der von Bildhauer Peter Paszkiewicz gestaltete Award von seiner Exzellenz LI Xiaosi (Botschafter der Volksrepublik China in Österreich).

Seit 2010 steht Mag. Karola Kraus an der Spitze des MUMOK. Die Kunstmanagerin habe mit ihrem Team neue Wege bei den Ausstellungen im MUMOK bestritten, die äußerst erfolgreich verwirklicht wurden. So hat sich das Programm in den letzten Jahren verjüngt, wobei nun auch jungen unbekannten Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform für Ausstellungen geboten wird. Auch zukünftig soll das MUMOK für Weltoffenheit und künstlerische Vielfallt auf höchstem, qualitativem Niveau stehen. Für diesen Zweck stellt Mag. Karola Kraus die Kunst ins Zentrum ihres Handelns und pflegt einen intensiven und wertschätzenden Dialog mit allen Kunstschaffenden. Um diese dynamische Verbindung zu unterstreichen, erhielt Mag. Karola Kraus aus den Händen von DDr. Anton Ofner (Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien) den Award in der Kategorie „Museumswesen“. Die Laudatio hielt Univ. Prof. Dr. Sabeth Buchmann, deutsche Kunsthistorikerin und Professorin (Akademie der bildenden Künste Wien).

Der „Sonderpreis für Kunstvermittlung“ ging an Pater Gustav Schörghofer, den Rektor der Jesuitenkirche in Wien. Als Kunsthistoriker versuchte er immer wieder, auch zeitgenössische Künstler bekannt zu machen, und unterstützte diese unter anderem durch Installationen von Kunstwerken in der Jesuitenkirche und der Zacherlfabrik. Die Jury anerkannte den Mut, moderne und provokante Kunst im Kirchenbereich zu zeigen. Bis heute sieht Schörghofer seine Hauptaufgabe in der Vermittlung der Kunst, denn vielen fehlt die Übung, ein Kunstwerk richtig wahrzunehmen, und sie sind daher auf Vermittlung angewiesen. Dies unterstrich auch Prof. Dr. Christian Meyer, Vizerektor für Außenbeziehungen an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, in seiner Laudatio. Übergeben wurde der Award von Gremialobmann KommR Horst Szaal (WKW Kunsthandel).

Die detaillierten Jury-Begründungen finden Sie hier

Die Awards sind Einzelstücke aus Terrakotta von Star-Bildhauer Peter Paszkiewicz

Die viennaARTaward-Skulptur für die Gewinner wird jedes Jahr von einem zeitgenössischen Künstler oder einer zeitgenössischen Künstlerin entworfen. In diesem Jahr konnte dafür der oberösterreichische Bildhauer Peter Paszkiewicz gewonnen werden. Der geborene Gmundner Peter Paszkiewicz, der an der Akademie der bildenden Künste Wien studiert hat, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen österreichischen Bildhauern. Zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen an Gruppenausstellungen und Symposien begleiten sein Schaffen. Paszkiewicz ist Mitglied des Kunstforums Salzkammergut und des Oberösterreichischen Kunstvereins, dessen Präsident bzw. Vizepräsident er mehrere Jahre war. Paszkiewicz besondere Aufmerksamkeit gilt dabei immer dem Material, seiner Form und seiner Maserung. Materialauswahl und Steinbearbeitung, Formüberlegung und Oberflächenwirkung bilden ein ganzheitliches Konzept, das körperliches, geistiges und existenzielles an einen Punkt größter Zurücknahme und intensivster Wirksamkeit bringt. Bei der Gestaltung des ca. 1 Kilo schweren und 40 Zentimeter hohen Awards fiel seine Wahl auf Terrakotta. „Die Herstellung, die von meiner Intuition angetrieben wurde, war ein morphologisches Abenteuer. Die kleinen Terrakotta-Skulpturen, die an die Preisträger gehen, sind in ihrer Grundform gleich, die Details sind allerdings unterschiedlich. Dadurch wird jeder Award zum individuellen Einzelstück. Da sie aus gebrannter Lehmerde bestehen, sind sie Teil des Bodens, auf dem wir uns bewegen, und über Intelligenz und Tun, Einsichten zu gewinnen versuchen. Eben das verbindet sich in den Terrakotta-Skulpturen zu einem Ganzen. So gibt es einerseits ein Gemeinsames, gleichzeitig aber sind sie auch Unikate“, erklärt Paszkiewicz.

Der Preis wird 2017 als Edition in einer Auflage von 5 Stück von der Galerie artmark produziert. Die Limited Edition ist ab 18. Oktober 2017 in der Galerie erhältlich.

Tradition: Bedeutende Künstler gestalteten Award-Skulptur

Die Preis-Skulpturen, die bereits als begehrte Sammlerstücke gelten, haben folgende KünstlerInnen in den vergangenen Jahren gestaltet: Leo Zogmayer „schön“ (2002), Gerold Tagwerker „mirror light“ (2003), Oskar Höfinger „Symbiose“ (2004), Esther Stocker „Element“ (2005), Werner Feiersinger „12x32“ (2006), Marko Lulic „Gebäude I“ (2007), Roland Kollnitz „Sammlerstück“ (2008), Fabian Seiz „Sputnik“ (2009), Sonja Gangl „Amber“ (2010), Michael Kienzer „Goldene Nase“ (2011), Anna-Maria Bogner „o. T.“ (2013) und Peter Weibel „Scanned Object“ (2017)

Hohes Ansehen in der internationalen Kunstwelt: Die bisherigen Preisträger

Herbert Asenbaum, Wolfgang Bauer, Peter Baum, Benediktinerstift Admont, Heike Curtze, Jenö Eisenberger, Agnes und Karlheinz Essl, evn sammlung, Gerbert Frodl, Helmut A. Gansterer, Alexander Giese, Herbert Giese, Roman Herzig, Ernst Hilger, Grita Insam, Renate Kainer, Edelbert Köb, Eberhard Kohlbacher, Horst Köhn, Wolfgang Kos, Walter Koschatzky, Erika und Peter Kovacek, Johann Kräftner, Ursula Krinzinger, Helga Krobath, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich, Manfred M. Lang, Ilse Lehner-Dorner, Rudolf Leopold, I.I.D.D. Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie von und zu Liechtenstein, Erwin Melchart, Christian Meyer, Oesterreichische Nationalbank, Tobias G. Natter, Peter Pakesch, Ernst Ploil, Sonja Reisch, Thaddaeus Ropac, John Sailer, Klaus Albrecht Schröder, Rosemarie Schwarzwälder, Harald Schweiger, Rudolf von Strasser, Elisabeth Sturm-Bednarczyk, Sammlung Verbund, Alois Wienerroither, Eleonore Wiesinger, Hubert Winter, Barbara Wimmer, Gabriele Wimmer, Reinhold Würth, Christa Zetter, Heinz Josef Angerlehner, Miryam Charim, Patrick Kovacs, Johannes Faber, Sabine Haag

Über den viennaARTaward

Museumsleute, Galeristen, Kunsthändler, Sammler, Kunstjournalisten und Kunsthistoriker beschäftigen sich täglich mit Künstlern und Künstlerinnen und deren kreativem Potential. Sie vermitteln, bewerten, bewahren, stellen aus und verhelfen Neuem zum Durchbruch. Um diese Leistungen in der Öffentlichkeit zu würdigen, vergibt das Wiener Landesgremium des Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels seit 2002 den viennaARTaward – vormals OscART - einen Ehrenpreis für besondere Verdienste um die Kunst, ihre Vermittlung und Vermarktung in den Kategorien Klassischer Kunsthändler, Zeitgenössischer Kunsthändler, Museumswesen, Lebenswerk als Sammler und den Sonderpreis für Kunstvermittlung.

Der viennaARTaward 2017 wird unterstützt durch: artmagazine, Brod Media GmbH, Bundesgremium des Juwelen-, Uhren-, Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels, Dorotheum GmbH & Co KG, Graphisches Atelier Neumann GmbH, Im Kinsky Kunst Auktionen GmbH, Kovacek Wein, Kolarik & Leeb GmbH, M.A.C. Hoffmann & Co. GmbH, Novomatic Forum, RESSLER KUNST AUKTIONEN, WIKAM, Wirtschaftskammer Wien, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG.

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