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viennaARTaward 2019: Niederösterreichische Schlossherren Gertraud und Dieter Bogner sind "Sammler des Jahres"

23.10.2019 | Kunde: viennaARTaward | Ressort: Wien / Kunst / Kultur / Gesellschaft / Handel | Nachbericht

  • teaservaa2019bogner © ROBIN CONSULT_Lepsi

Dienstagabend wurde im Novomatic Forum zum 14. Mal der viennaARTaward vergeben: Die Auszeichnung „Zeitgenössischer Kunsthändler“ des Jahres geht an Martin Janda. „Klassischer Kunsthändler“ 2019 ist Wolfdietrich Hassfurther. Leopold-Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger nahm die Auszeichnung in der Kategorie „Museumswesen“ entgegen. Für ihr „Lebenswerk als Sammler“ wurden die passionierten Sammler-Ehepaar Dieter und Gertraud Bogner aus Buchberg am Kamp geehrt. Die Laudationes hielten der Vorstand des Leopold Museums und Kulturminister a.D. Josef Ostermayer, der deutsche Maler Thomas Kaminsky und der chinesische Künstler Jun Yang. Im Publikum: Der Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Post Georg Pölzl, Unternehmer Ernst Minar u.v.m.

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Wien, 23. Oktober 2019. Zum 14. Mal würdigte das Wiener Landesgremium des Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels Persönlichkeiten und Institutionen, die sich um das Vermitteln, Bewerten, Bewahren und Fördern von alter und neuer Kunst verdient gemacht haben, mit einem viennaARTaward. Im Rahmen einer glanzvollen Gala im Wiener Novomatic Forum wurden folgende Persönlichkeiten ausgezeichnet:

Hans-Peter Wipplinger vom Leopold Museums ist Museumsdirektor des Jahres

Als erfolgreichster Museumsdirektor des Jahres wurde der aus Schärding (OÖ) stammende Direktor des Leopold Museums, Hans-Peter Wipplinger, mit dem viennaARTaward 2019 in der Kategorie „Museumswesen“ ausgezeichnet. 1968 in Schärding geboren, studierte Hans-Peter Wipplinger Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Wien und begann 24-jährig als Mitarbeiter im OK Centrum für Gegenwartskunst in Linz. Sein weiterer Lebensweg führte ihn zum New Museum of Contemporary Art in New York. Dort kam unter anderem der Kontakt zu Yoko Ono zustande, für die Wipplinger vielbeachtete Retrospektiven kuratierte. Weiters leitete er sehr erfolgreich das Museum Moderner Kunst in Passau und die Kunsthalle in Krems an der Donau. Seit 2015 ist Hans-Peter Wipplinger museologischer Direktor des Leopold Museums. „Gemeinsam mit seinem Team hat er die international anerkannte Museumsmarke gefestigt. Vor allem hat die zeitgenössische Kunst unter seiner Direktion stärker Einzug ins Museum gehalten, wie zum Beispiel die Ausstellung Wow!, Spitzweg & Wurm, die große Retrospektive zu Kokoschka und natürlich die Jubiläumsschauen zum Jahr 1918“, begründet die Jury die Auszeichnung Wipplingers. „Man muss kreative Ideen auf den Boden bringen, sie sozusagen erden. Dazu bedarf es einer Akquisition von Drittmitteln. Unternehmerisches Denken ist heute wichtig, um ein Museum erfolgreich führen zu können. Meine Aufgabe als Direktor sehe ich darin, intelligente Menschen aus der Wirtschaft zu sensibilisieren, anzusprechen und zur Kunst zu verführen. Das hat auch viel mit Netzwerken zu tun. Dieses Wort sehe ich aber überhaupt nicht negativ, sondern als wichtiges Tool eines Museumsdirektors. Nur so werden Projekte möglich, die sonst keine Chance auf Realisierung hätten“, so Wipplinger. Die Laudatio hielt der Vorstand des Leopold Museums und Kulturminister a.D. Josef Ostermayer. Überreicht wurde der von dem akademische Bildhauer Johannes Höfinger gestaltete Award vom Vizepräsidenten der Wirtschaftskammer Wien Anton Ofner und Gremialobmann Horst Szaal.

Preis für „Lebenswerk“ geht an das kunstsinnige Ehepaar Bogner

Seit 1979 treffen im mittelalterlichen Schloss Buchberg in der Nähe von Gars am Kamp Geschichte und Gegenwartskunst aufeinander. Im Laufe der Jahrzehnte hat das Ehepaar eine bemerkenswerte Sammlung konstruktiver und konzeptueller Kunst aufgebaut, die es 2007 teilweise dem Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok) als bisher größte Schenkung überlassen hat. „Jeden Sommer wird das Schloss mit seinem großen Garten zudem zu einem Kunstraum Buchbergs, der sich dem Diskurs und der Begegnung mit Kunst öffnet. Um einerseits die Sammelleidenschaft zu würdigen und andererseits auch die Kunstliebhaber zu ehren, erhalten Gertraud und Dieter Bogner den diesjährigen viennaARTaward in der Kategorie ,Lebenswerk als Sammler`“, begründete die Jury des Awards ihre Entscheidung. Die Laudatio hielten der deutsche Maler Thomas Kaminsky. Überreicht wurde der Preis von Herausgeber Werner Remm. Bogner: „Kunstsammeln wird schnell zu einer aufregenden Passion – einmal begonnen, kann man kaum widerstehen, seiner Sammlung das nächste wunderbare Werk hinzuzufügen. Sammeln von Kunst ist ein in unser Leben integrierter und mit unserer Arbeit verflochtener, wechselseitig produktiver Reflexionsprozess.“

Wolfdietrich Hassfurther ist „Klassischer Kunsthändler“

Der viennaARTaward 2019 in der Kategorie „Klassischer Kunsthändler“ ging an Wolfdietrich Hassfurther. Seit mehr als 40 Jahren ist der Galerist und Auktionator ein Inbegriff in der Wiener Galerienszene. Begonnen hat Hassfurther als Antiquar und Autografenhändler, entdeckte anschließend die wunderbare Welt der bildenden Kunst und gründete daraufhin seine eigene Galerie. Spezialisiert hat er sich auf Gemälde, Meisterzeichnungen, Skulpturen, Druckgrafiken u.v.m. Die Jury erklärte: „Bis zum heutigen Tage ist seine polarisierende Persönlichkeit sein Markenzeichen, sein Erfolgsrezept besteht jedoch aus seinem Wissen, seiner Ehrlichkeit und seinem Talent, besondere Meisterwerke aufzuspüren. Um seine fachliche Kompetenz, seine Beständigkeit und das unbändige Engagement im Kunsthandel zu ehren, wird Wolfdietrich Hassfurther mit dem viennaARTaward 2019 ausgezeichnet.“ Die Laudatio hielt Spartenobmann Rainer Trefelik, der auch den Award überreichte. „Mit neun Jahren bin ich nach Wien gekommen. Ich wusste aber nie, was ich wollte, denn ich habe mich für alles interessiert, von Politik bis Kunst. Eine Freundin meines Vaters meinte dann, ,der Bub liest so gerne Bücher, der sollte Buch- oder Kunsthändler werden´. Da es aber immer weniger private Büchereien gab, entschied ich mich, Kunsthändler zu werden“, erklärte Hassfurther die Entstehung seiner Leidenschaft für Kunst.

Martin Janda ist „Zeitgenössischer Kunsthändler“

Über die Auszeichnung „Zeitgenössischer Kunsthändler“ des Jahres durfte sich der Wiener Galerist Martin Janda freuen. Schon zu Schulzeiten war Kunst für Martin Janda unentbehrlich. Um seiner Leidenschaft auch beruflich nachzugehen, gründete er 1992 nach seinem kunstgeschichtlichen Studium in der Praterstraße den „Raum aktueller Kunst“. Damals betrachtete er die Galerie bereits als Informationsraum für Kunstinteressierte, in der er Künstler zeigte, von denen er sich zu diesem Zeitpunkt angesprochen fühlte. Bis zum heutigen Tag ist ihm eine langjährige Zusammenarbeit mit Künstlern sehr wichtig, das heißt, ein Werk oder ein Leben für eine gewisse Zeit zu begleiten. „Einerseits zeichnet sich die kontinuierliche Leidenschaft seiner Arbeit durch die sehr hohe Qualität der einzelnen Kunstobjekte aus, andererseits bestätigt sich dies auch in der guten internationalen Geschäftstätigkeit.“ Überreicht wurde der Preis von Gremialobmann Horst Szaal. Die Laudatio hielt der chinesische Künstler Jun Yang. Janda: „Mein erster wichtiger Verkauf war mit 18 an Rudolf Leopold. Da habe ich erkannt, was mich wirklich interessiert. Dazu kommt die langjährige Zusammenarbeit mit Künstlern, die man über das ganze Leben begleitet. Auch wenn viele sagen, online ist heute wichtig, so hat für uns die Galerie die größte Bedeutung, denn die Galerie ist ein Ort der Betreuung, wo intensiv mit den Künstlern gearbeitet werden kann.“

Die detaillierten Jury-Begründungen finden Sie hier

Die Award-Skulptur wurde 2019 als Edition in einer Auflage von 7 Stück produziert und ist in der Wiener Galerie Lilly`s Contemporary Art in der Plankengasse 5 erhältlich. Die Verleihung des viennaARTawards 2019 stand unter dem Ehrenschutz von Walter Ruck, dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Wien.

Unter den Gästen:

Spartenobmann Rainer Trefelik, Vorstand des Leopold Museums und Kulturminister a.D. Josef Ostermayer, der Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Post Georg Pölzl, Manager Heinz Stiastny, Unternehmer Ernst Minar, die Geschäftsführerin des Novomatic Forum Ursula Nosal, Charity-Lady Henrieta Zanoni, Designer La Hong, Figaro Erich Joham u.v.a.

Tradition: Bedeutende Künstler gestalteten Award-Skulptur

Die Preis-Skulpturen, die bereits als begehrte Sammlerstücke gelten, haben folgende KünstlerInnen in den vergangenen Jahren gestaltet: Leo Zogmayer „schön“ (2002), Gerold Tagwerker „mirror light“ (2003), Oskar Höfinger „Symbiose“ (2004), Esther Stocker „Element“ (2005), Werner Feiersinger „12x32“ (2006), Marko Lulic „Gebäude I“ (2007), Roland Kollnitz „Sammlerstück“ (2008), Fabian Seiz „Sputnik“ (2009), Sonja Gangl „Amber“ (2010), Michael Kienzer „Goldene Nase“ (2011), Anna-Maria Bogner „o. T.“ (2013) und Peter Weibel „Scanned Object“ (2015) und Peter Paszkiewicz „Kleine Terracotta-Sculptur“ (2017).

Hohes Ansehen in der internationalen Kunstwelt: Die bisherigen Preisträger

Herbert Asenbaum, Wolfgang Bauer, Peter Baum, Benediktinerstift Admont, Heike Curtze, Jenö Eisenberger, Agnes und Karlheinz Essl, EVN Sammlung, Gerbert Frodl, Helmut A. Gansterer, Alexander Giese, Herbert Giese, Roman Herzig, Ernst Hilger, Grita Insam, Renate Kainer, Edelbert Köb, Eberhard Kohlbacher, Horst Köhn, Wolfgang Kos, Walter Koschatzky, Erika und Peter Kovacek, Johann Kräftner, Ursula Krinzinger, Helga Krobath, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich, Manfred M. Lang, Ilse Lehner-Dorner, Rudolf Leopold, I.I.D.D. Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie von und zu Liechtenstein, Erwin Melchart, Christian Meyer, Österreichische Nationalbank, Tobias G. Natter, Universalmuseum Joanneum, Heike Maier-Rieper, Ernst Ploil, Sonja Reisch, Thaddaeus Ropac, John Sailer, Klaus Albrecht Schröder, Rosemarie Schwarzwälder, Harald Schweiger, Rudolf von Strasser, Elisabeth Sturm-Bednarczyk, Sammlung Verbund, Alois Wienerroither, Eleonore Wiesinger, Hubert Winter, Barbara Wimmer, Gabriele Wimmer, Reinhold Würth, Christa Zetter, Heinz Josef Angerlehner, Miryam Charim, Patrick Kovacs, Johannes Faber, Sabine Haag, Klaus und Elisabeth Thoman, Josef Schütz, Karola Kraus, Gustav Schörghofer und Herbert Stepic.

Über den viennaARTaward

Museumsleute, Galeristen, Kunsthändler, Sammler, Kunstjournalisten und Kunsthistoriker beschäftigen sich täglich mit Künstlern und Künstlerinnen und deren kreativem Potential. Sie vermitteln, bewerten, bewahren, stellen aus und verhelfen Neuem zum Durchbruch. Um diese Leistungen in der Öffentlichkeit zu würdigen, vergibt das Wiener Landesgremium des Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels seit 2002 den viennaARTaward – vormals OscART - einen Ehrenpreis für besondere Verdienste um die Kunst, ihre Vermittlung und Vermarktung in den Kategorien Klassischer Kunsthändler, Zeitgenössischer Kunsthändler, Museumswesen, Lebenswerk als Sammler und den Sonderpreis für Kunstvermittlung.

Der viennaARTaward 2019 wird unterstützt durch: artmagazine, Brod Media GmbH, Bundesgremium des Juwelen-, Uhren-, Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels, Dorotheum GmbH & Co KG, Graphisches Atelier Neumann GmbH, Im Kinsky Kunst Auktionen GmbH, Kovacek Wein, Kolarik & Leeb GmbH, M.A.C. Hoffmann & Co. GmbH, Novomatic Forum, RESSLER KUNST AUKTIONEN, WIKAM, Wirtschaftskammer Wien.

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