Opernstar Natalia Ushakova eröffnete Antikuhren-Vernissage „Wahre Werte“

Seit Jahrhunderten repräsentieren Uhren die Strömungen und Stile ihrer Zeit. 40 edle Exponate, die älteste Uhr stammt aus dem Jahre 1620, die jüngste – eine Wanduhr von Adolf Loos –  von 1900, zeigt jetzt die Vernissage „Wahre Werte“ in den Galerieräumlichkeiten von Lilly‘s Art exclusive antiques (Plankengasse 5, Wien 1). Auch Opernstar Natalia Ushakova konnte sich der Faszination der tickenden Meisterwerke nicht entziehen.

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Wien, 17. 9. 2015. Antikuhren sind begehrte Sammlerstücke, die am Kunstmarkt zu Höchstpreisen gehandelt werden. 40 kostbare Stücke, viele davon aus Österreich, wurden heute bei „Lilly's Art exclusive antiques“ in der Plankengasse 5 der Öffentlichkeit präsentiert. Unter die Gäste mischte sich auch Opernstar Natalia Ushakova. Die aus Usbekistan stammende Sängerin und Ingenieurin für Radioelektronik zeigte sich fasziniert von den bis zu 400 Jahre alten technischen Meisterwerken. „Alles was eine Seele hat, fasziniert mich. Das können antike Uhren sein oder Musikinstrumente. Bei diesen Dingen spürt man, dass jemand sehr viel Zeit und Liebe in ihre Herstellung gesteckt hat. Nur eines würde ich nicht mit so einer herrlichen Uhr tun: Sie mir ins Schlafzimmer stellen. Das Ticken würde mir den Schlaf rauben. Und ich muss in meinem Job ausgeruht sein, immerhin mache ich gemeinsam mit Lilly‘s Art und Heinz Marecek am 13. Dezember eine Charity-Martinee im Auditorium Schloss Grafenegg zu Gunsten von Jugendsportlern.“

So viel Handwerkskunst beeindruckte auch den Uhren-Profi und ehemaligen Swatch-CEO, Rudi Semrad: „Mein Herz schlägt seit Jahrzehnten für mechanische Uhren. Bei den vielen technischen Meisterstücken fühle ich mich an meinen alten Job als Uhrenmanager einer Schweizer Marke erinnert. Und ganz besonders fasziniert mich, dass Österreich auf diesem Gebiete auch einmal eine echte ,Uhrenweltmacht` war.“

Von Kanzel- und Kutschenuhren

Tatsächlich schien dem Einfallsreichtum der damaligen Uhrmacher keine Grenzen gesetzt. So besteht z.B. die seltene „Kanzeluhr“ von 1680 aus einer Aneinanderreihung von vier Stundengläsern mit unterschiedlichen Laufzeiten. Der Geistliche konnte so die Länge seiner Predigt von der Kanzel herab im Schein der Altarkerzen abstimmen. In absoluter Finsternis funktionierte hingegen schon die älteste Uhr der Vernissage, eine museale Halsuhr (Augsburg 1620). Ihr durchbrochen gearbeitetes Messinggehäuse ist mit Fühlstiften versehen, wodurch sich die Zeit auch in stockdunkler Nacht ertasten ließ.

Kuratiert wird die Vernissage von Lieselotte Setzer von Lilly's Art. „Insgesamt zeigen wir 40 seltene und kostbare antike Uhren, die zwischen 1600 und 1900  entstanden sind. Ein Schwerpunkt liegt bei den österreichischen Uhren des frühen 19. Jahrhunderts“, so Setzer. Die Selektion der Exponate unterstützte der führende Uhrenexperte Österreichs, der Wiener „Uhrenpapst“  Professor Kristian Scheed (www.kunstexperte.at). „Die österreichischen Uhrmacher zählten zwischen 1790 und 1845 zu den Besten der Welt. Ihre Produkte wurden zu 70 Prozent – teilweise bis nach Kleinasien –  exportiert“, so Scheed.

Eine technische Revolution ihrer Zeit muss auch die „Kutschenuhr“ aus Friedberg gewesen sein. 1750 schuf der berühmte Uhrmacher Josef Spiegel ein Uhrwerk, dem auch Erschütterungen bei der Reise in der Kutsche nichts anhaben konnten. Diese Uhr vermittelte zudem bei Dunkelheit auf der Reise nach einem Zug an einer Schnur die Zeit auch akustisch (in Viertelstunden und Stunden) ihrem Besitzer.

Doch nicht bei jeder Uhr stand die Zeit im Mittelpunkt. Einige Konstruktionen dienten nur der Unterhaltung. So wie der kleiner „Zappler“ von Anton Liszt in Wien aus 8-karätigem Gold oder eine kleine Tischuhr, deren Pendel als ein auf der Stange wippender Vogel ausgeführt ist.

Uhr mit „Augenwender“

Zu den besonders begehrten Sammelobjekten zählen das ca. 35 cm große Uhrenmännchen, „Der Orientale“ (Wien um 1815), mit dem kleinen, sichtbaren Vorderpendel und der aus Lindenholz gefertigte „Portefaix“ (ein dunkelhäutiger Gepäckträger) aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Das Interesse an fernen Ländern und ihren Kulturen spiegelt die Darstellung eines Häuptlings aus dem Amazonas-Gebiet wider. Die Skulpturenuhr „Amazonas“ (Wien, erstes Viertel des 19. Jahrhunderts) besitzt einen „Augenwender“, der mit dem Uhrwerk gekoppelt ist.

Die wertvollste Uhr entstand ebenfalls in Österreich. Die Präzisions-Kommodenuhr „Brändl in Wien“ wurde von Anton Brändl zwischen 1788 und 1818 gefertigt. Sie besteht aus einem feuervergoldeten und patinierten Bronzegehäuse, das von 4 Delphinen getragen wird. Auch die technische Ausführung ist für die Epoche außergewöhnlich. Das Uhrwerk besitzt ein Temperatur-Kompensationspendel und hat eine Gangdauer von einer Woche.

Crossover aus Uhren, Gemälden & Skulpturen

Umrahmt wird die Vernissage von einem Crossover aus Werken klassischer und zeitgenössischer Künstler. Hervorzuheben wären u.a. das „Engelspaar“ (Lindenholz geschnitzt 1675) von Thomas Schwanthaler, die Skulptur „Der Seiltänzer“ (Stahl, 1979) von Oskar Höfinger und elf Gemälde bedeutender Meister des 19. (Lauer, Unterberger , Mediz-Pelikan) und 20. Jahrhunderts (Prachensky, Mikl, Grabmayr, Dotrel, Nikodem). „Ziel der Vernissage ist es, ein modernes ,Crossover` verschiedener Epochen und Stilrichtungen zu schaffen. Der gemeinsame Nenner dieser Objekte ist ihr Anspruch der Authentizität und  die höchste Qualität der Ausführung!“, so Setzer. Die Ausstellung hat noch bis 9. Oktober 2015 geöffnet.

Unter den Gästen: Ursula Stenzl (FPÖ), Freddie Schwardtmann (Schauspieler),  Ferry Maier (Nationalratsabgeordneter a.D.), Ernst Burger (BDO Austria), Uwe Schehl (Apotheke Kaiserkrone), Gaston Giefing (Stadtdirektor Raiffeisen Privat Banking)

Antikuhren-Vernissage „Wahre Werte“  (17. 9. bis 9. 10. 2015)

Lilly's Art exclusive antiques

Plankengasse 5,

1010 Wien

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr

Samstag: 11.00 bis 15.00 Uhr (nur bis 9. Oktober 2015)

Mehr auf www.lillys-art.com

 

, 2015-09-17